Es war einmal vor vielen Jahren... ein Junge namens Rainer. Er wusste
nicht wohin und auch nicht woher, denn er hatte sein Gedächtnis
verloren. Also machte er sich eines Tages auf eine Reise, von welcher
niemand das Ende wusste, denn es war eine Reise ohne Ziel. Fünf DM
waren das einzigste, was er besaß. Und so verließ er das Heilige
Deutschland mit Freunden welchen er ein Auto nach Portugal fuhr. Dort
angekommen, schlug er sich von der Hand in den Mund durch, bis er einen
Franzosen namens Frederique kennen lernte welcher ihn einlud in seiner
Blechhütte am Strand zu Nächtigen. Von Frederique bekam er ein bisschen
Wolle aus welchem er lernte Haarbänder zu flechten, mit welchen er von
da ab sein Leben bestritt. Nach vier Monaten Portugal verschlug ihn die
Reise nach Spanien, wo er in Malaga einen Engländer kennen lernte,
welcher ihn in die Kunst des Stillstehens „Statue“ einwies.
Es war wie Meditation. Die Zeit Stand Still. “ Ich hatte alle Zeit der
Welt“. Auf dem Podest stehend studierte er die Gesichtszüge, Mimik und
Gestik der Menschen. Er begann Leute nachzuahmen und ihnen hinterher
zu laufen. Nach weiteren vier Monaten hatte er sich ein Ticket
zusammengespart, welches ihn auf die Kanarischen Inseln verschlug und
er eines Tages auf einem Markt von einer Frau drei Bälle und ein
Diabolo geschenkt bekam. So begann das Jonglieren. Eines Tages in La
Gumera am Strand lernte er einen älteren Mann kennen, mit welchem er ins
Gespräch kam. Nach einer Weile stellte sich heraus, dass dieser Mann einen
Kapitain von einem dreizehn Meter langem Segelschiff kannte, welcher
noch einen Smart für eine Atlantik-Überquerung nach Brasilien suchte.
Der Kontakt wurde hergestellt und Pepino, so hieß er seit Spanien,
lebte von da ab auf einem kleinen Eisbrecher.
Alsbald bekam er auch Bekanntschaften mit anderen Schiffs Besitzern,
welche ihm das Handwerk des Segelns beibrachten. Zwei Monate lang
schipperte er über die Kanaren und begleitete Touristen mal als Koch
oder besser gesagt als "Smart für alle Fälle".
Nach zwei Monaten hatte er 600 Dollar zusammengespart, welches die
Überfahrt an Nahrung kostete. Zu viert verließen sie eines schönen
Tages „The good old European Continent“ zu einer Reise ins Ungewisse.
Die ersten neun Tage segelte die Crew vom Sturm angetrieben Richtung
Kap Verde, auf welcher das Schiff einen kurzen Stop zum Bananen-Laden
machte.
Aufgrund Piraterie segelte das Schiff wenige Stunden nach
Ankunft schon wieder weiter mit dem Ziel "Recife Brasilien". Am Äquator bekam
Pepino seine Schiffstaufe mit einem Sprung in Achttausend Meter tiefe
Wasser, in dieser er den schönsten Regenbogen unter Wasser sah.
Nach 28 Tagen erreichte die Orion, so hieß das Schiff mit genauer Berechnung, Recife.
Der erste Schritt an Land war lustig weil alles wackelte, die Beine hatten ständig Luftlöcher, aber dies behob sich nach ca. zwei
Tagen. Auf dem Landweg erkundete Pepino den großen Kontinent "Süd
Amerika" was alles andere als einfach war. Tausend Dollar Einreise!
Geld wurde vom Vater überwiesen, welches direkt nach zwei Wochen
auf beachtliche dreihundert Dollar geschrumpft war, denn wer Geld hat,
hat auch viele Freunde. Ist das Geld weg, sind diese "Freunde" auch wieder weg. Von diesem Geld kaufte er sich in "Teovilio Otoni"
Edelsteine, welche für den Handel auf der Straße gedacht waren. Mit fünf Real kam er in Porto Seguro „Bahia“ an, für ihn war es Brasilien. Geld gab es nicht mehr, aber dafür war er Steinreich. Die
Leute kapierten schnell, dass er kein Tourist, sondern einer von ihnen
war und nahmen ihn in ihrer Mitte auf.
Die Straße und die slums waren sein Zuhause, mit Straßenkindern
lebte er an Bus Bahnhöfen, von welchen er auch die Sprache lernte.
Gelernt hatte er das auch wenn man nichts besitzt kann man trotzdem
viel geben nämlich mit Liebe die Leute zum Lachen bringt und sie ein
wenig vom Alltag ablenkt.
Die Freiheit kann man nicht mit Geld kaufen, deshalb hatte er auch keine Angst weil er war Vogelfrei.
Jeden Tag trainierte er das Jonglieren und traf viele Meister,
welche ihn in diversen Sachen Unterrichteten. Wie z.B. der Umgang mit
dem Feuer.
Nach einem Halben Jahr Brasilien ging die Reise nach
Argentinien weiter wo er in Buenos Aires mit dem Überlandbus ankam. Das
Wochenende darauf lernte er eine Tuppe Gaukler kennen, welche ihn
einluden in ihrem Haus zu Leben. Nach einigen Tagen kam einer der
Hausbesetzer und meinte er hat noch einen Ball welcher zu seinen nicht
passt. Erstaunlicher Weise war es ein 75 Stage Ball was die selbe Größe
wie die ersten drei bälle war, nur eine andere Farbe. Von da ab
erlernte Pepino das spielen mit vier Bällen. Nach sechs Wochen reiste
Pepino quer durch Argentinien über Mendoza durch die Anden Nach
Santiago de Chile.
Angekommen war es nicht schwer Leute kennen zu lernen, denn
als bunter Vogel fällt man selbst in Süd Amerika auf. Jeden Sonntag
traf sich eine kleine Gruppe von Leuten im Park Forestal am Museum
Bella Arte. Sie Jonglierten liefen Stelzen oder über das gespannte
Dahtseil. Akrobatik wurde trainiert und natürlich viel Musiziert.
Nächtelang wurde mit viel Feuer Jongliert gespielt und ausprobiert.
Theatergruppen entstanden und Benefizveranstaltungen für Straßenkinder
wurden ausgeübt.
Eines Tages kam eine Person und meinte sie hat noch einen Ball
und ein Diabolo zuhause kann aber nichts mit Anfangen. Und so Kam der
fünfte 75 Stage Ball nur eine andere Farbe und das zweite Diabolo zu
Pepino. (Erstaunlicher weise gibt es ungefähr fünfzig verschiedene
Jonglier Bälle wenn das keine Berufung ist!!!)
Einen Auftrag in einer Diskothek in La Serena veränderte ein
bisschen das Leben von Pepino. Nun stand er auf der Bühne und spielte
jeden Tag vor ca. zweitausend Menschen.
Dort lernte er auch die Bands Aterciobelado und Los Fabulosos
Cadillacs kennen, welche ihn einluden auf ihrem Concert vor ca.
vierzigtausend Menschen in Vina Del Mar eine Feuershow mit Life Musik
zu Spielen.
Danach kam er in verschiedene Fernsehshows wie z.B. Quanto
valle el Show eine Talentshow für Straßenkünstler. Über Nacht war ein
neuer Stern über Chile geboren. Die Menschen erkannten ihn auf der
Straße sprachen in beim Namen an und ließen ihn hochleben.
Pepino hatte seine Berufung gefunden. Nämlich Lebenskünstler
zu werden. Das Leben so zu nehmen wie es kommt, den Menschen ob Arm
oder Reich zu helfen und sie zum Lachen zu bringen. Nach einer fast
zwei jährigen Reise kam er 1996 wieder in die Heimatlichen Gefilde
zurück, was erst mal alles andere als leicht war. Er hatte völlig
vergessen wie das Leben sich hier so abspielt und was alles so kostet.
Den ersten Schock bekam er direkt in Frankfurt als er als er für
fünfundneunzig DM ein Zug Ticket löste für eine Strecke von 250 KM zu
seinen Eltern. In Süd Amerika kam man ungefähr sechstausend KM weit
damit. Aber nach dreimonatigem Kulturschock kam er dann irgendwann doch
wenn auch nie Richtig in Deutschland an. Alsbald machte er Kontakte zu
einem Familien Cirkus mit welchem er eine Achtmonatige Tournee als
Jongleur und Fakir in seinem ersten Cirkus Wagen machte.
Nach wenigen Monaten verlies der Clown den Cirkus. Natürlich
fand man auf die Schnelle keinen Ersatz aber das Programm musste ja
weiter gehen. Und so kam es, das der Direktor abends bei Pepino im
Cirkus Wagen saß und ihn fragte ob er den nicht den Clown spielen
wolle. Warum nicht auch noch den Clown je vielseitiger desto besser.
Zwei Tage danach kamen zu den zwei Nummern noch drei weitere
Clownsnummern hinzu, mit welchen das Programm weitergespielt wurde.
Nach Tournee Ende ist eine langjährige Freundschaft entstanden welche
bis heute noch anhält. Danach fuhr Pepino mit seinem ersten LKW
Weiter um noch viel zu lernen und zu sehen. Er studierte Kinder Theater und Feuershows ein,
machte Bühnenprogramme von einer Stunde Länge. Als Improvisateur und Situationskomiker
kann man erkennen das er für jede Veranstaltung, ein offenes Ohr, Auge und Herz hat.
Die Leute sie Trampeln Lachen und Schreien, da müssen sie rein.
Die Geschichte ist natürlich nicht zu Ende sondern fängt erst richtig an.
Südamerika Bereiste er 2003 mit einer zweimonatigen
Benefiztournee wo er viele alte Freunde wie auch Straßenkinder
natürlich auch Freunde wieder traf.
Sein Leben ist ein Bestreben anderen Menschen zu helfen und
sie für eine gewisse Zeit aus dem Alltag herauszuholen und manchmal
auch Ideen und Anreize zu geben ihre Träume mehr zu Leben.
Träume nicht dein Leben, Lebe deinen Traum. Das Leben ist wie ein Fluss man muß ihn nur Fließen lassen.
Pepino |